Genusswandern auf der Schwäbischen Alb: Rundwanderweg bei Zwiefalten

Bei Zwiefalten fällt die Schwäbische Alb nach Oberschwaben ab, für uns eines der zauberhaftesten Albfleckchen. Hier stellen wir euch eine Genusswanderung vor, die an den besten Adressen vorbeikommt - und an einem Nachmittag gemütlich zu schaffen ist.
Wanderer an der Aach

Genusswandern auf der Schwäbischen Alb: Rundwanderweg bei Zwiefalten

Bei Zwiefalten fällt die Schwäbische Alb nach Oberschwaben ab, für uns eines der zauberhaftesten Albfleckchen. Hier stellen wir euch eine Genusswanderung vor, die an den besten Adressen vorbeikommt - und an einem Nachmittag gemütlich zu schaffen ist.
  • Dieser familientaugliche Wanderweg führt über 13 Kilometer.
  • Entlang des Weges empfehlen wir Euch drei Genuss-Highlights rund um Zwiefalten und Hayingen.
  • Am Anfang oder Ende wartet das Schwäbische Alb Highlight Wimsener Höhle.

Als wir zum ersten Mal auf Zwiefalten zuwanderten, waren wir ganz schön baff: die Klosterkirche ist schon von weitem zu sehen, obwohl der ganze Ort in einer tiefen Schlucht liegt. So pompös ist der Bau. Auch der Rest des Ortes, an dem die Schwäbische Alb schon gen Oberschwaben abfällt, bezauberte uns. Seither kommen wir immer wieder hierhin. Auch weil es hier den perfekten Rundwanderweg gibt. Der erste Teil unserer Mini-Serie „Genusswandern auf der Schwäbischen Alb“ führt euch deshalb dorthin. Wir beginnen aber nicht in Zwiefalten, sondern empfehlen euch den Einstieg auf dem Parkplatz von Schloss Ehrenfels. Wer mit dem Auto anreist, kann hier gut parken und findet direkt die Schilder, an denen wir uns orientieren. 

In Zusammenarbeit mit Mythos Schwäbische Alb

Denn unsere Tour ist super ausgeschildert. Ihr findet sie unter dem Namen >>hochgehpilgert<<.

Wer hier am Wanderparkplatz startet, sollte jedoch an schönen Wochenendtagen Ruhe bewahren. Denn die benachbarte Wimsener Höhle – wir kommen später drauf zu sprechen – sorgt in aller Regel für Trubel, sprich: Hier ist oft richtig viel los. Doch keine Sorge, den Rummel lassen wir direkt hinter uns, die Schwäbische Alb wird hier schnell wieder still und wir laufen den Weg in die Richtung, die nicht als erstes zur Höhle führt. Das hat mehrere Vorteile. Und der erste ergibt sich schon einen knackigen Aufstieg und etwa 25 Minuten später.

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Kilometer 2: Kleinod Lorettohof

Denn wer es den steilen laubbaumgesäumten, Waldpfad hinaufgeschafft hat, findet  hinter einigen Büschen auf einer Lichtung einen Ort, der wie aus einem Traum entsprungen scheint: der Loretto-Hof. Ein Kleinod aus einer Bäckerei und einem Ziegenkäsehof, das (der eigenartigen Öffnungszeiten zufolge an Freitagen, Samstagen und Sonntagen) zu einer ersten Verschnaufpause einlädt. Etwas Geduld, die Schlangen hier sind meist lang, aber das Warten lohnt sich. Denn hier auf dem Loretto-Hof haben sie eine ganze eigene Art der Backkultur etabliert. Quasi wie früher, aus dem Holzofen, ganz ohne Zusatzstoffe gibt es hier nur wenig Auswahl, aber die hat es in sich.

Der legendäre Holzofen von Loretto

Stefan und Swetlana Mai sind die Bäckersleute hier und sie sagen: „Für uns war klar, wenn wir uns selbstständig machen, wollen wir etwas Besonderes übernehmen, etwas backen, was die Menschen nicht überall bekommen.“ Und das ist wohl gelungen, ebenso wie beim benachbarten Ziegenkäse.

Auch, wenn wir erst vor einer halben Stunde losgelaufen sind: Hier muss man einfach Pause machen. Es ist nicht nur der überwältigende Ausblick auf den höchsten Berg Oberschwabens, den Bussen. Der romantische Hof, das knusprig-duftende Brot, der Ziegenkäse – der Lorettohof ist für uns ein magischer Ort, ein Stück Schwäbische Alb at its best. 

Lorettohof: Freitag – Sonntag,  14 bis 18 Uhr , https://www.lorettozwiefalten.de

Kilometer 6: Zwiefalten und der Himmel der Schwaben

Wir gehen weiter und folgen nun der sanft abfallenden Wiesenlandschaft, schrauben uns durch Wiesen und ein kleines Tal mit Bach langsam Richtung Zwiefalten. Die Ankunft dort ist wunderschön, man läuft direkt auf Kirche und Klostergarten zu. Nach diesen 6,5 Kilometern könnte man übrigens einen Bus zum Ausgangspunkt nehmen. 

Lest mehr Tipps zum Genusswandern auf Schwäbischen Alb

Die Überlegung verlagern wir in die Pause. Und zwar im Bierhimmel. Der Ort heißt wirklich so. Und er ist es auch. Schließlich brauen sie hier in Zwiefalten schon seit 1521 Bier. Man kann also sagen: die können das. Zuerst waren es Mönche, mittlerweile ist es die Familie von Peter Baader. Die ist ebenso traditionsreich wie offen für neues, weswegen es unter anderem seit einiger Zeit auch ein Bio-Bier im Sortiment gibt. Der Bierhimmel ist eine Mischung aus Hofladen, Biergarten und Schaubrauerei.

Bierhimmel: Hauptstraße 18, 88529 Zwiefalten. Hofladen: Donnerstag – Sonntag 11 – 18 Uhr, Bierhimmel:  Donnerstag von 15 – 22 Uhr, Freitag und Samstag 11 – 23 Uhr , Sonntag 11 – 22 Uhr.  https://www.zwiefalter.de/klosterbraeu/bierhimmel/

Wir nehmen uns noch etwas Proviant mit und laufen weiter. Entlang eines kleinen Bachs plätschern wir aus dem Ort heraus, durchqueren einen pittoresken Vorort mit alter Mühle und erklimmen eine kleine, nicht zu steile, Anhöhe. Dort picknicken wir und schauen auf das grüne Tal vor uns. 

Die Ruhe tut auch deswegen gut, weil an manchen Tagen nun der wuselige Teil der Runde folgt. Es geht nun auf die Wimsener Höhle zu. Ein Klassiker unter Schwabens Ausflugszielen. Schon immer. Und wird wohl auch so bleiben. Der Weg zur Höhle führt entlang eines Baches, an steilen Felsen vorbei über einen kurvigen Weg. Sehr viel typische Alb-Landschaftselemente gibt es hier auf kleinem Stück – und am Ende das Highlight, die Höhle. Ein Gondoliere fährt uns auf Wunsch hinein (schließlich ist es die einzige schiffbare Höhle Deutschlands). Nach der Höhlenrunde wartet die nächste Überraschung. Und die ist kulinarisch.

Kilometer 12: Ein absolut untypisches Ausflugslokal

Denn anders als an üblichen Ausflugsorten landen wir hier nicht in einer Touristenfalle. Sondern in einem ebenso tollen wie nachhaltigem Haus. Die Bio-Pionierfamilie Tress aus dem benachbarten Hayingen ist eine Instanz in Sachen Schwäbische Alb und bewirtschaftet Kiosk und Ausflugslokal: die Friedrichshöhle. So gibt es allerlei Spezialitäten aus nachhaltiger Landwirtschaft von benachbarten Höfen. Das aber ziemlich frisch umgesetzt.

Gasthof Friedrichshöhle an der Wimsener Höhle
Gasthof Friedrichshöhle an der Wimsener Höhle

„Ich wollte hier einen Bezug zur Region“, sagt Küchenchef Simon Tress. „Aber ohne die ganzen alten Schwaben-Klassiker wieder aufzuwärmen.“ Statt Linsen mit Seitenwürstle gibt es die Linse also in der Bowl, das Alb-Lamm gibt es als Pulled-Burger und Nicht-Fleischesser:innen werden auch satt. Am besten reserviert man vorher, die Internetadresse findet ihr hier.

Friedrichshöhle: Wimsen 1, 72534 Hayingen-Wimsen, www.tress-gastronomie.de/wimsener-hoehle/

Von hier sind es nur noch wenige Schritte zurück zum Auto. 

Heimweg

Vier Stunden sind vergangen, seitdem wir zum Genusswandern auf der Schwäbischen Alb aufgebrochen sind. Wer in Richtung Reutlingen/Tübingen mit dem Auto zurückfährt, sollte die Route über Ehenstetten nehmen, dort wartet ganz versteckt am Straßenrand ein weiteres Alb-Produkt auf Mitnahme: Champignons direkt vom Erzeuger!

Alb-Champignons von Frank u. Margret Geiselhart

Hauptstr. 35/1 
72534 Hayingen – Ehestetten 

https://www.schwaebischealb.de/attraktionen/champignons-von-der-alb


Die liegen in einem Schrank und man kann das Geld direkt in ein Kässle legen (oder sogar mit Paypal über eine QR-Code bezahlen). So nehmen wir ein Stückchen Alb mit nach Hause, vielleicht für den nächsten Tag. Für heute jedenfalls sind wir satt – und glücklich.


Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Mythos Schwäbische Alb. Inhaltlich sind wir bei Auswahl und Beschreibung der Orte unabhängig.

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