Genusswandern auf der Sonnenalb – Ein Tag mit Ausblick

Sonnenbühl ist nicht nur einer der wetterextremsten Orte auf der Alb – sondern zeigt wie im Brennglas die verschiedensten Natur- und Genussfacetten der Alb auf kleinem Raum. Nichts wie hin.
Grenzgängerweg bei Erpfingen

Genusswandern auf der Sonnenalb – Ein Tag mit Ausblick

Sonnenbühl ist nicht nur einer der wetterextremsten Orte auf der Alb – sondern zeigt wie im Brennglas die verschiedensten Natur- und Genussfacetten der Alb auf kleinem Raum. Nichts wie hin.
  • Der Grenzgängerweg führt 23 Kilometer durch Heide, Wald und Bergaufstiege.
  • Nirgends auf der Alb ist die Natur so wechselvoll.
  • Am Ende winkt die Einkehr beim renommiertesten Alb-Gastronom.

Erstmal heißt es, Zähne zusammenbeißen. Zwar scheint an diesem Herbstmorgen die Sonne schon durch den ein oder anderen Baumgipfel. Dennoch ist es hier, auf dem Parkplatz der Bärenhöhle, schattig kalt. Aber so ist das eben: Auf der Sonnenalb im Reutlinger Hinterland finden sich einige der kältesten und einige der wärmsten Orte der Alb. Das macht diese Tour gleichermaßen atemberaubend wie betörend.

Und das führt zum wichtigsten Tipp für jede Wanderung in diesem zauberhaften Landstrich: Lieber eine Kleidungsstück mehr einpacken, man unterschätzt oft, dass es hier oben etwas kühler ist.

Jedoch sollte man sich keinesfalls durch die raue Temperatur am frühen Morgen die Lust verderben lassen. Und das ist in Anbetracht der schönen Aussicht auch keine große Herausforderung. Wir entscheiden uns vom unteren Parkplatz der Bärenhöhle aus, unseren Rundweg in Richtung Dicker Hau zu starten. So heißt eine Walderhebung, etwa eindreiviertel Stunde vom Start weg. 

Der Vorteil dieser Richtung erschließt sich nach weniger Minuten: Der Weg, der als GrenzgängerWeg von der Gemeinde Sonnenbühl zuverlässig beschildert ist, führt schnell ins offene Land. Die Sonne strahlt uns ins Gesicht – und zunehmend auch aufs Gemüt.

Orte voller historischer Bedeutung

Durch die offene Alb-Landschaft, hier typisch durch Wachholder-Heiden und Felder geprägt, führt uns der Weg leicht ansteigend auf historisches Gebiet. Grenzsteine markieren, wo einst das Königreich Württemberg endete und Preußen begann. Vorbei an einigen beeindruckend tiefen Löchern im Wald – die Alliierten bombardierten hier einst ein zentrales Waffenlager des Deutschen Reichs – führt die Strecke in zunehmend bewaldetes Gebiet.

Der Weg ist dabei fast nie so steil, dass es anstrengend wird. Allerdings führt er fast ausschließlich über unbefestigte Wiesenwege – das ist schön für das Naturgefühl, sollte aber bei der Schuhwerk-Auswahl bedacht werden. Sonst drohen an Herbsttagen mit Raureif schnell nasse Füße.

Genusswandern zum Spitzenkoch der Alb

Nach etwa zwei Stunden führt der Weg zur Ruine der Burg Hohenerpfingen und einen steileren Abstieg hinunter in den Erpfinger Kurgarten. Der öffentliche Garten in dem kleinen Sonnenbühler Ortsteil eignet sich zum Bestaunen alter Heilkräuter – und als kurzer Pausenplatz, um zwei wichtige Entscheidungen zu treffen.

Die erste: Kehren wir jetzt zur Pause im Gasthof Hirsch ein oder fahren wir am Ende der Wanderung hier nochmal vorbei? Dass wir den Hirsch besuchen, steht derweil außer Frage. Schließlich ist das Hotel-Restaurant, das die Familie Windhösel hier betreibt, eine echte Alb-Legende. Wohl kein Koch hat sich um die Küche der Schwäbischen Alb in den vergangenen Jahrzehnten so verdient gemacht, wie Gerd Windhösel

Und er bietet für beide Anlässe Platz: In der neuen Straßenwirtschaft zum Vesper während der Wanderpause, oder in der Dorfstube zu gehoben regionaler Genussküche nach der Wanderung (geht natürlich auch andersherum). Zum Ensemble gehört auch noch ein Sterne-Restaurant mit ähnlich regionaler Ausrichtung, das empfehlen wir aber eher an Nicht-Wandertagen.

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Die zweite Entscheidung: Reicht die Kondition für die vollen 23 Kilometer des beschilderten Weges. Oder kürzen wir auf etwa 18 Kilometer ab. Beides geht. Wer sich die etwa fünf Kilometer sparen will, folgt ab der Abzweigung zum Campingplatz in Erpfingen eben dessen Beschilderung, passiert den Campingplatz und schwenkt etwa 400 Meter hinter diesem nach rechts wieder auf den beschilderten Grenzgänger-Weg ein.

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Durch Wiesen und Felder geht es von hier zurück zum Ausgangsparkplatz. Und hier wartet die dritte Entscheidung: Einkehr bei Windhösels – oder doch lieber noch eine kleine Genusseinkaufstour durch naheliegende Betriebe. Wer noch regionale Spezialitäten, Gemüse und Getreide kaufen möchte, kann zum Beispiel bei im Bioland-Hof Werner einen Stopp einlegen.

Dieser befindet sich im Ortsteil Willmandingen und bietet neben den eigens angebauten Produkten auch Bio-Lebensmittel für’s Abendbrot (Achtung – Öffnungszeiten beachten) . Eine andere kulinarische Besonderheit bietet der der Betrieb von Frank Bahnmüller an. Der baut im Nachbarort Undingen Safran an. Das orientalische Gewürz wächst nämlich auch auf der Alb bei Sonnenbühl. Es ist eben ein Ort der Extreme. Und zwar im Positiven.

Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung von Mythos Schwäbische Alb. In der Auswahl der genannten Betriebe sind wir frei.

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